2022 verpflichtet Naturland als erster Anbauverband seine Legehennenhalter, auf Zweinutzungsrassen umzustellen.
Zweinutzung bedeutet – die Schwestern/Hühner legen Eier, die Brüder/Hähne werden für die Fleischproduktion gehalten.
Bisher werden die Brüder der gängigen Legehennen-Hybrid-Rassen (weiß, braun) – auch im ökologischen Landbau – kurz nach dem Schlupf vergast und geschreddert, weil sie wenig Fleisch ansetzen und für die weitere Mast uninteressant sind.
Wir vom Balserbauer-Hof haben seit der Umstellung auf bio, 2017, die Legehybriden aus unseren Ställen verbannt und schauen stolz auf 5 Jahre Arbeit mit Bresse- und Triesdorfer-Hühnern zurück.
Die weißen Bresse-Hühner sind eine alte französische Zweinutzungsrasse (die „Brüder“ sind eine echte Delikatesse).
Das Triesdorfer Landhuhn ist eine Neuzüchtung aus alten Zweinutzungsrassen, die vor allem durch ihre Buntheit besticht.
Von Anfang an war uns klar, dass wir unsere künftigen „Mitarbeiterinnen“ selbst ausbrüten wollen. Und ebenso selbstverständlich ist es für uns, ihre Brüder nicht nach dem Schlupf zu entsorgen, sondern nach vielen Wochen (mindestens 16!) auf der Sommerwiese zu etwas Schmackhaftem verarbeiten zu können.
Dass die Mädels nicht so viele Eier legen, nehmen wir dabei ebenso in Kauf, wie den herzhaften Geschmack des Fleisches unserer Bruderhähne, der nicht mit den schnell hochgemästeten, farblosen „Brat-Hendln“ zu vergleichen ist.
Wem wichtig ist, dass er mit jedem Ei, das er isst oder verkocht, das Kükentöten verhindert hat, der kann sich gerne und mit gutem Gewissen rund um die Uhr aus unserem „Lädele“ die leckeren Bio-Eier holen!